Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Kategorie: Praxis (Seite 3 von 4)

Nun mal schön die Fassung bewahren!

Ein Plädoyer für mehr Genauigkeit, Gerechtigkeit und Gelassenheit im Umgang mit Filmsynchronisation

Alle Welt spricht deutsch. Diesem Diktum der unbedingten Vollverständlichkeit sind die im deutschen Kino veröffentlichten, massentauglichen Filme nach wie vor unterworfen. Daran hat sich auch in Zeiten von digitalem Kino, von Heimkinomedien wie DVD und Blu-ray und von neuen Filmkonfektionierungen wie Video-on-Demand nichts grundlegend geändert: Die deutsche Fassung ist mit weitem Abstand die erfolgreichste beim Publikum.

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Festival zur Förderung des Abseitigen

Das Randfilmfest in Kassel

Die großen Glamour-Filmfestivals wie Berlin, München oder auch das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen sind den meisten Filminteressierten bekannt. Doch es gibt auch viele kleine Festivals, die Entdeckungen zulassen: zum Beispiel das Randfilmfest in Kassel, dessen Name Programm ist.

Es ist ein Festival zur Förderung der abseitigen Film- und Kinokultur, das dem Vergessenen, Verdrängten, Zensierten und Übersehenen ein Forum bietet, unbequeme Fragen stellt und in den filmischen Werken der cineastischer Visionäre abseits des Mainstream Denkanstöße zu ihrer Beantwortung liefert.

Fragen des Lebens

Das Festival findet jährlich im September statt und ging in diesem Jahr in die sechste Runde. Unter dem Motto XST (gelesen: EXIST/EXISTENCE) wurden einige der großen Fragen des Lebens behandelt: Exil, Exzess, Widerstand oder Existus vereinten die Protagonisten der Filme im Schmerz um die eigene Existenz. Das Festival fand auch dieses Jahr wieder direkt am Kulturbahnhof, im Interim der Nachrichtenmeisterei und im Film-Shop statt.

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Die Kunst des Storyboarding

Der Film zwischen Drehbuch und Kamera

Am Anfang vieler großer Filme steht das Storyboard. Ohne dieses würden Filme wie Hitchcocks The Birds (1963) nicht die sein, die das Publikum im Kino zu sehen bekommt. Sie visualisieren Filmszenen noch bevor diese gedreht werden und sind die Schnittstelle zwischen Drehbuch und Kamera. In «Storyboarding – Filmisches Entwerfen» zeigen die Autoren anschaulich, wie Storyboard-Zeichner Drehbücher von Hitchcock oder Walt Disney grafisch zum Leben erwecken.

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Spiel ist Spiel und Film ist Film

Videoästhetik und die Schwierigkeit ihrer filmischen Adaption

Videospiele haben schon lange nicht mehr den schlechten Ruf, den sie vor einigen Jahren noch hatten. Hieß es – insbesondere nach einigen erschreckenden Amokläufen – blutrünstige Computerspiele würden die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen erhöhen, geht man heute davon aus, dass sie die Konzentration und die Fähigkeit, Probleme zu lösen, steigern. Schon bald wurden populäre Videospiele auch verfilmt, konnten aber nur selten Erfolge verzeichnen.

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Klassiker des Fernsehfilms

Auf der Suche nach versunkenen Schätzen

Viele Menschen erinnern sich an großartige Kinoerlebnisse auf der Leinwand, an ihren ersten Kinofilm, den sie mit atemloser Faszination erlebt haben. Dagegen hat Fernsehen etwas Beiläufiges, die Flimmerkiste eben, deren visueller Overkill unseren Alltag kaum zu stören scheint.

Darüber wird vergessen, dass es tatsächlich Fernsehfilme von künstlerischem Rang, von hoher Aussagekraft gab und gibt, die bei der TV-Ausstrahlung viele Menschen gefesselt und bewegt haben, Highlights wie 8 Stunden sind kein Tag von R. W. Fassbinder (1972), Heimat von Edgar Reitz (1984) oder Der große Bellheim von Dieter Wedel (1992).

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Wilde Hühner und wilde Kerle

Zum modernen Kinderfilm

Gebannt starren große Augen auf die Leinwand. Lautes Kreischen ertönt. Der Nachbar der kleinen Anna hat schon die Augen zugekniffen: Er kann nicht mit ansehen, wie Kasperl vom Räuber Hotzenplotz reingelegt wird und in die Grube fällt.

Kinder schauen mit großer Leidenschaft und Intensität Filme, und gerade im Kino fallen ihre Konzentration und ihre emotionalen Reaktionen auf das Geschehen auf. Sie identifizieren sich mit den Filmhelden, lachen und weinen mit ihnen.

Coraline (2009, Universal)
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Work Hard Play Hard

Wie die moderne Arbeitswelt den Menschen verändert

Die schöne neue Welt der heutigen Dienstleistungsgesellschaft, die Aufhebung der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben, Büros, die mehr nach modernem Wohnzimmer als nach Arbeit aussehen – all das hat Carmen Losmann in ihrer ebenso brillanten wie beunruhigenden Dokumentation « Work Hard – Play Hard » festgehalten. In dem Film zeigt sie eine Welt, in der Personalwesen «Human Resource Management» heißt, in der die «Sanierung eines Betriebs mit der Sanierung seiner Angestellten» einhergeht und in der bei Auswahl und Training der Mitarbeiter nichts mehr dem Zufall überlassen wird. Eine Welt, in der die «Ziele des Arbeitgebers in die DNA jedes einzelnen Mitarbeiters» eindringen sollen, so dass dieser gar keine Überwachung mehr braucht, weil er sich stets selbst optimieren will. Stechuhr war gestern, Ressource Mensch ist heute. Diese Erkenntnis lässt einen erschaudern.

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«In Deutschland braucht man ein Anliegen»

Gespräch mit Josef Rusnak über das Filmemachen in Deutschland und den USA

Der Filmregisseur und Drehbuchautor Josef Rusnak wurde am 25. November 1958 geboren. 1984 debütierte er mit Kaltes Fieber, wofür er mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Zu seinen Filmen gehören weiter The Way We Are mit Hilary Swank, The 13th Floor und The Contractor mit Wesley Snipes.

Was ist der Unterschied zwischen den USA und Deutschland im Bezug auf die Film- und TV-Serienproduktion?

Josef Rusnak Alles, was wir im deutschen Serienbereich sehen, gibt es bereits seit fünf bis sieben Jahren im internationalen Markt zu sehen und zu kaufen. Es sind nachempfundene englische oder amerikanische Formate. Das geht bis zu den großen Fernsehshows. Alles ist lizensiert oder einfach nur abgekupfert. Was dann übrig bleibt ist die Kopie, oder das Allgemeine, nie das Besondere oder Einzigartige, das Neue. Experimente werden nur im Ausland gemacht.

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So geht Kino!

Open Air, im Zelt oder auf der fahrenden Leinwand

Kino ist ein Ereignis. Heute wie vor hundert Jahren. In Afrika ebenso wie in Europa oder Asien. Wer an Kino denkt, dem fallen vermutlich als erstes opulente Säle mit roten Samtsesseln ein. Doch wahres Kinoerlebnis ist viel mehr als das. So unterschiedlich die Filme und Genres, so unterschiedlich sind auch die Orte, die Kinomacher für ihre Vorführungen nutzen.

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Fantastisches aus dunklen Sälen

Horror -Made in Germany

Kennen Sie einen deutschen Horrorfilm? Und zwar einen aus den letzten 10 Jahren? Wahrscheinlich nicht. Genrekino hat es schwer in Deutschland. Abseits der Komödie und dem Kriminalfilm im Fernsehen scheint sich hier eine klaffende Lücke aufzutun, die umso größer wird, je fantastischer die Stoffe werden. Science-Fiction, Horror und Fantasy finden nur selten ihren Weg auf die große Leinwand, scheitern oft schon früh an der Finanzierung und werden argwöhnisch von den Zuschauerinnen und Zuschauern beäugt.

Der Genrefilm fristet heute ein Nischendasein, ist Außenseiter in dem Land, das Klassiker des fantastischen Films wie Der Golem, wie er in die Welt kam, Nosferatu, eine Symphonie des Grauens oder Metropolis hervorgebracht hat.

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