Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Monat: Oktober 2023

Das Geheimnis der aufgeladenen Bilder bei Hitchcock

Auszug aus einem Gespräch zwischen Josef Schnelle und Christian Petzold aus Der unsichtbare Dritte – Hitchcock und der deutsche Film

Bei Christian Petzold in Berlin-Kreuzberg. Er empfängt mich in seinem Kreativbüro, das auch für Besprechungen und Gespräche zum Beispiel mit seinen Schauspielern und Kollegen der verschiedenen Filmgewerke genutzt wird. Etwas später wird heute Paula Beer zu ihm kommen, sein Star auch in Roter Himmel, dem Film, mit dem er wenig später auf der Berlinale triumphieren wird. Seine Mitarbeiter sind bei Christian Petzold so etwas wie eine Familie, die die jeweiligen Phasen seines Filmschaffens prägen.

Das Sofa, auf das er sich setzt, knarzt ein wenig. Darauf soll er ein bisschen achten, damit meine Aufnahme sendefähig bleibt. «Legen wir doch gleich los», sagt Petzold. Bei der Fahrt hierher hatte ich noch einmal in einem Buch mit den Skizzen und Storyboards Hitchcocks zu seinen Filmen geblättert und auch Skizzen der Flugzeugszene aus Der unsichtbare Dritte (North by Northwest), Hitchcocks Film von 1959 gefunden, deren Beschreibung ich Petzold zur Einstimmung auf unser Gespräch vorlese.

Die Flugzeugszene aus ‹Der unsichtbare Dritte› (‹North by Northwest›)
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Catherine Deneuve zum Geburtstag

Schauspielerin *22. Oktober 1943

Es ist eine gängige Phrase zu behaupten, dass jemand auf eine einzigartige Karriere zurückblicken kann, aber bei Catherine Deneuve bringt es genau das auf den Punkt. Die als Catherine Fabienne Dorléac in Paris geborene und nach wie vor aktive Schauspielerin war bis dato nicht nur in 140 (!) Filmen zu sehen, sondern bewies bei der Wahl ihrer Projekte eine geradezu schlafwandlerische Sicherheit.

Es findet sich kaum Schlechtes, dafür aber eine lange Reihe von Zusammenarbeiten mit Regie-Größen wie Claude Chabrol, Jacques Demy, Roman Polanski, Luis Buñuel, Terence Young, François Truffaut, Marco Ferreri, Jean-Pierre Melville, Robert Aldrich, Claude Lelouch, Alain Corneau, Tony Scott, François Ozon und Lars von Trier. Deneuve war nicht nur in kommerzieller Hinsicht erfolgreich, sondern ebenso auf einem künstlerischen Level – und das ohne je Schauspielunterricht gehabt zu haben.

Catherine Deneuve mit Gérard Depardieu in ‹Die letzte Metro›
Catherine Deneuve mit Gérard Depardieu in Die letzte Metro (F 1980), © Studiocanal
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PIPER (2016) – Vom Suchen und Finden

Pixar-Kurzfilme sind technisch virtuos, witzig, anrührend und mitfühlend.

Wer hat schon einmal beim Strandspaziergang am Meer die kleinen Vögel mit dem langen Schnabel beobachtet, die über den Sand rasen, tunlichst bemüht, von keiner auslaufenden Welle erwischt zu werden? An vielen Küsten gibt es diese Strandläufer, und man könnte meinen, mit PIPER eine jener Tierdokumentationen zu sehen, die dank hochauflösender Hightech-Kameras den kleinen Vögeln so nah kommen wie noch nie zuvor.

Jede Feder, jede Welle und jedes Sandkorn erlebt man in faszinierender Plastizität – und doch ist PIPER «nur» ein sechsminütiger, computeranimierter Mini-Spielfilm aus dem berühmten Animationsfilmstudio Pixar! Spätestens wenn der niedliche, kleine Titelheld aus seinem Versteck schaut, prägt der Kuscheleffekt die Wirklichkeit. Womit die Fabel zwar lustiger, aber nicht weniger wahr wird.

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