Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Monat: März 2024

Jane Campion zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Leseprobe aus Maria Buovolos Buch Jane Campion und ihre Filme über die Hommages in Portrait de la jeune fille en feu und Une histoire d’amour et de désir

Mit dem Oscar als beste Regisseurin für The Power of the Dog kehrte Jane Campion 2022 nach einer längeren Pause ins Zentrum der medialen und internationalen Aufmerksamkeit zurück. Sie hatte zwar mit der Miniserie Top of the Lake zwischen 2013 und 2017 wieder eine breite Zuschauerschaft erreicht und in das etablierte Seriengenre des Krimi-Thrillers einen erfrischend feministischen Wind gebracht, die Frage aber, ob ihr Kino noch eine Relevanz im aktuellen kulturellen Diskurs habe, blieb weiterhin offen.

Holly Hunter als spirituelle Anführerin der Frauenkommune Paradise in TOP OF THE LAKE
© PolyBand
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PINOCCHIO (2022) von Guillermo del Toro

Guillermo del Toros grandiose Stop-Motion-Neuverfilmung der Geschichte um die lebendige Holzpuppe «Pinocchio» des Schreiners Gepetto ist einer der besten Kinofilme des Jahres 2022.

Etwas Großes hat Guillermo del Toro aus Carlo Collodis «Pinocchio» gemacht. Die bekannte Geschichte über eine Holzpuppe, die ein richtiger Junge aus Fleisch und Blut werden will, gibt es hier nicht. Stattdessen hat der mexikanische Regisseur die Bausteine neu zusammengesetzt und klug umgewandelt. Sein Pinocchio ist ein Film über Individualität geworden und nicht über Anpassung, über Freiheit und nicht über Bevormundung, ein Film über Väter und Söhne, über das Leben – und den Tod. Diese Themen werden überdies zugespitzt, indem die Handlung ins faschistische Italien verlegt wird. Und ein Meilenstein der Animationskunst ist diese Adaption obendrein.

Stop-Motion-Figuren von Gepetto und Pinocchio. Pinocchio lacht und tippt Gepetto auf die Nase.
Gepetto und Pinocchio in GUILLERMO DEL TOROS PINOCCHIO (2022, © Netflix)
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