FILMgeBlätter

Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

THE ZONE OF INTEREST – einer der besten Filme des Jahres 2024

Drama über den Kommandanten des KZ-Auschwitz, Rudolf Höß, und seine Ehefrau Hedwig, die mit ihren Kindern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vernichtungslager ein scheinbar idyllisches Leben führen.

Das Kino ist in dem Moment zu Ende gegangen, in dem die Konzentrationslager nicht gefilmt wurden, lautet ein Satz von Jean-Luc Godard, der unter anderem in seinen Histoire(s) du Cinema auftaucht. Einer der klügeren Sätze des streitbaren Filmdenkers ist dies vielleicht gerade deshalb, weil gar nicht so klar ist, was genau Godard mit ihm meint. Schließlich wurden die Konzentrationslager nach ihrer Befreiung durchaus gefilmt, etwa von George Stevens oder Samuel Fuller.

THE ZONE OF INTEREST (© Leonine)
Weiterlesen

Natur im Film: Der Wald in DAS PIANO (1993)

Thomas Koebner über die Bedeutung des Waldes in Jane Campions Film DAS PIANO

Liebe als Naturmacht spiegelt sich in der Wirrnis der Wildnis. Die stumme Schottin Ada (Holly Hunter), die sich mit den (romantisch klingenden) Tönen ihres Pianos ausdrücken kann, wird mit ihrer Tochter nach Neuseeland verfrachtet, um dort die Ehe mit einem Farmer (Sam Neill) einzugehen: Sie ist eine zweite Lady Chatterley.

Ankunft am Strand in DAS PIANO (1993) © Arthaus
Weiterlesen

Robert Downey jr. wird 60 Jahre alt

Schauspieler *4. April 1965

Bei seinem Oscargewinn letztes Jahr dankte Robert Downey Jr. erstens seiner »grauenhaften Kindheit«, zweitens seiner Frau, »die mich als keifenden, tollwütigen Streuner gefunden und mit ihrer Liebe zurück ins Leben gepäppelt hat«, und drittens seinem Anwalt, »der die letzten 40 Jahre damit zugebracht hat, eine Versicherung für mich zu suchen und mich aus dem Kittchen rauszuholen«. Es war die perfekte Rede für einen Schauspieler, der wie kein anderer die tiefsten Tiefen genauso erlebt hat wie die höchsten Höhen.

Oscar für OPPENHEIMER (© Universal)
Weiterlesen

Keira Knightley wird 40 Jahre alt

Schauspielerin *26. März 1985

Eigentlich sollte die in London geborene Keira Knightley nach der sowjetischen Eiskunstläuferin Kira Iwanowa benannt werden, die ihr Vater Will Knightley bewunderte. Doch bei der Ausfüllung der Geburtsurkunde unterlief ihrer Mutter, der Bühnenautorin Sharman Macdonald, ein Buchstabendreher. Aus Kiera wurde Keira.

Keira Knightley als Georgiana, Herzogin von Devonshire in DIE HERZOGIN (© Kinowelt / StudioCanal)
Weiterlesen

Zum Geburtstag: Curtis Hanson wäre heute 80 Jahre alt geworden

Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
*24. März 1945 †20. September 2016

Als sich Curtis Hanson als Regisseur und Co-Autor an die James-Ellroy-Adaption L.A. Confidential (1997) wagte, galt er schon als solider Thriller-Handwerker, legte mit diesem Film aber sein Meisterstück vor. Er und Co-Autor Brian Helgeland brachten Ellroys mehrere hundert Seiten starkes Biest von einem Crime-Epos auf filmtaugliche 138 Minuten, indem sie sinnig Figuren und Handlungsstränge wegließen, ohne die Grundgeschichte um drei grundverschiedene Cops zu verwässern, von denen jeder auf seine eigene Weise in eine gigantische Verschwörung gerät.

Curtis Hanson mit Drew Barrymore am Set von GLÜCK IM SPIEL (© Warner Bros.)
Weiterlesen

Xenia Forever!

Doris Senn zur Entstehung ihres Buchs Frauenkino Xenia – Zürich

Die Idee, ein Buch übers Frauenkino zu schreiben, begleitet mich schon lange. Von 1993 bis 1999 war ich selbst Aktivistin des Xenia, dieses Zürcher Kinos «von Frauen für Frauen». Ebenso lange begleiten mich die Programmplakate, die ich damals sammelte und die mehr als einen Umzug überstanden. Diese sollten – wenn… – unbedingt Eingang finden in die Publikation. Vor allem aber sollte darin die Projektgeschichte dokumentiert, dem Xenia als bedeutendes feministisches Projekt Hommage erwiesen werden. Doch immer fehlte es an Zeit. Anderes war dringlicher: das Schreiben über Film, Brotjobs, Engagements hier und da.

Weiterlesen

Wie Hollywood lernte, die Bombe zu lieben: Die Atombombe im Kino

Nach den Atombomben-Abwürfen über Hiroshima und Nagasaki im August 1945 entstand ein neues Genre: das Atombombenkino. Sassan Niasseri wirft einen Blick auf dessen ikonisch gewordenen Bilder.

Falls Ihnen aufgefallen sein sollte, dass die Bilder nuklearer Explosionen in vielen Filmen gleich aussehen, brauchen Sie ihre Wahrnehmung nicht zu hinterfragen. Sie täuschen sich nicht. Es sind dieselben Bilder.

Archivmaterial von einer Atombombenexplosion, das in Spielfilmen verwendet wurde. 
Diese Abbildung (nachträglich koloriert) zeigt den sig. Atompilz und entstammt dem Trinity-Test 1945.
Archivmaterial von einer Atombombenexplosion, das in Spielfilmen verwendet wurde.
Diese Abbildung (nachträglich koloriert) entstammt dem Trinity-Test 1945.
Weiterlesen

Michael Bay wird 60 Jahre alt

Regisseur *17. Februar 1965

Eines lassen ihm selbst seine Kritiker: Man erkennt einen Michael-Bay-Film, wenn man ihn sieht. Stilmittel wie Zeitlupen, 360-Grad-Kamerafahrten, extreme Untersichten und komplexe, mehrschichtige Bildkompositionen sind einige seiner visuellen Trademarks. Was jedem anderen Regisseur zweifelsohne als Stil ausgelegt würde, wird bei Bay auch gern als Selbstplagiat bezeichnet, denn er ist eine Reizfigur des Mainstreamkinos.

Michael Bay am Set von TRANSFORMERS – THE LAST KNIGHT (© Paramount)
Weiterlesen

Beatles, Beatles, Beatles

Yeah! Yeah! Yeah! bringt die Beatlemania 1964 auch ins Kino

Der Schlagerfilm ist ein inzwischen etwas in Vergessenheit geratenes Genre der Marketingkooperation, das dem Filmproduzenten eine Gelegenheit günstiger Starproduktionen und dem Musikproduzenten eine breite Werbefläche bot. So wurde Freddy Quinn auf deutschen Leinwänden populär, drehte Elvis Presley in Hollywood Filme wie am Fließband und das britische Kinopublikum ließ sich von Cliff Richard beschwingen. Eine Chronik der Beatles-Filme 1964-1970.

Yeah! Yeah! Yeah! (A Hard Day’s Night) © Koch Media
Weiterlesen
« Ältere Beiträge

© 2025 FILMgeBlätter

Theme von Anders NorénHoch ↑