Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Monat: März 2021

„It’s so romantic…?“

Liebesbeziehungen in Fernsehserien – romantisch oder destruktiv?

Die Idee zu meiner Arbeit entstand nach der Lektüre von Richard David Precht, „Liebe, ein unordentliches Gefühl“. Dieses unerschöpfliche und stets aktuelle Thema birgt so viele unterschiedliche Facetten. Mich persönlich hat insbesondere die Verbindung von neuro- und paarpsychologischen Erkenntnissen und filmwissenschaftlichen Ansätzen der Serienforschung fasziniert und über viele Jahre beschäftigt.

Der Titel meines Buches ist einem Dialog des 1919 verfassten Romans Night and Day von Virginia Woolf entnommen, in dessen Verlauf sich der Protagonist Ralph Denham nach der Ablehnung seines Heiratsantrages vor die Frage gestellt sah, was unter Liebe zu verstehen sei; er hegte die Vermutung, dass es sich hierbei lediglich um eine Geschichte handele, «die man sich über eine andere Person ausdenkt».

Dieser vor nun rund 100 Jahren aufgeworfenen Frage ist die Untersuchung unter mehreren Aspekten nachgegangen. Wäre sie gefordert, Mr. Denham aus heutiger Perspektive eine Antwort zu geben, würden die vorliegenden Befunde seine Hypothese nicht uneingeschränkt bestätigen können. Liebe, so lässt sich vorsichtig und knapp zusammenfassen, ist vermutlich nicht nur eine Geschichte.

Insbesondere die seriell dargestellte Verliebtheit, aber auch einzelne Aspekte des psychologischen Bindungsverständnisses lassen sich den Erkenntnissen der zahlreichen, auch neurowissenschaftlich-en Studien zum Thema „romantische Liebe“ und attachment gut zuordnen. Liebe scheint also mehr zu sein als etwas, das im Laufe unserer Sozialisation erworben wird, ein Gedanke, dem die Kunstwissenschaft aktuell noch mit sehr viel Vorsicht begegnet.

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Entdeckerfreude auf jeder Seite

Das Lexikon des internationalen Films: Im Datendschungel

In den letzten Monaten saßen wir aus bekannten Gründen oft zu Hause und haben Filme geguckt. Aber Anregungen zu finden und Entdeckungen zu machen war oft gar nicht so einfach.
Die Anzahl der Streamingdienste nimmt immer weiter zu, das Angebot wird immer unübersichtlicher. Da fällt es nicht immer leicht, sich bei der ständigen Verfügbarkeit für einen Film zu entscheiden – und sich darauf auch einzulassen.

Auf der Suche

Hilfreich ist da der Blick in den aktuellen Jahresband des Lexikon des Internationalen Films. Dort sind auf über 500 Seiten die Neu­erscheinungen des Jahres zusammengetragen. Es finden sich fundierte Kurzkritiken der Filme, sowie die Besprechungen von DVD- und Blu-ray-Editionen, bei denen auch gut gemachte Editionen mäßig bewerteter Filme ausgezeichnet werden können. Gerade für Zeiten, in denen Filme in den eigenen vier Wänden konsumiert werden müssen, lohnt sich der Blick in die DVD- und Blu-ray-Rubrik.
Beim Stöbern durch die zahlreichen Beiträge bleibt dabei ein wichtiges Element der Inspiration erhalten – der Zufall. Ohne ihn wären Entdeckungen wie etwa das Penicillin, Teflon oder die Fotografie ausgeblieben. Bei der Filmauswahl sollen neue Entdeckungen ebenfalls nicht ausbleiben. Man stolpert über Filme, die man verpasst hat oder doch gern sehen möchte.

Hilfreiche Datenbank

Das Filmjahrbuch ist mehr als die jährliche Aktualisierung der Filmdienst-Datenbank in Printform. Es enthält auch einen detaillierten Jahresrückblick, Filmpreise und Auszeichnungen und diverse Beiträge aus dem Filmdienst, die bisher nur online zu lesen waren. Aber das Herzstück bleibt die elek­tronische Datenbank des Filmdienst. Grund genug mal zu schauen, was dort im Datendschungel zu finden ist. Wir fragen Marius Nobach, den verantwortlichen Redakteur.

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