Nicolas Cage ist eines der großen Mysterien unserer Zeit – je mehr man über ihn weiß, desto weniger Sinn ergibt er. Gelegenheits-Kinogänger kennen ihr als käsigen Action-Star aus Con Air (1997) und den National Treasure-Filmen (2004, 2007). Die Internet-Generation kennt ihn aus unendlichen Memes von Wutausbrüchen und irren Grimassen als den König des Overactings.
Filmregisseur, Drehbuchautor, Darsteller und Produzent *25. August 1973
Über Fatih Akin wurde mal gesagt, seine Filme seien «Identität in Bewegung». Welch schöne Beschreibung, treffender als der oft bemühte und abstrakte Begriff des Migrationskinos. Er wird 1973 als Sohn türkischer Eltern in Hamburg-Altona geboren, wo er schon während seiner Gymnasialzeit Drehbücher schreibt, in der Theatergruppe aktiv ist und mit Super-8-Film experimentiert. 1993 fängt er an, bei der noch jungen Produktionsfirma «Wüste Film» zu jobben (die später seine Filme produzieren wird), von 1994 bis 2000 absolviert er ein Studium der visuellen Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.
Schauspielerin, Drehbuchautorin, Filmregisseurin und Filmproduzentin * 4. August 1983
Frontfrau der Mumblecore-Bewegung, It-Girl der Generation Y, Chloë-Sevigny-Lookalike oder Muse von Noah Baumbach – Fremdzuschreibungen gibt es über Greta Gerwig zuhauf. Dabei ist die in Sacramento aufgewachsene Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin mehr als eine Muse, sie ist ein Multitalent.
Als Schülerin einer katholischen Mädchenschule tanzt sie Ballett und liest wie besessen Theaterstücke von Eugene O’Neill, Arthur Miller oder Tom Stoppard. Später studiert sie Englisch und Philosophie in New York, wo ihre Leidenschaft für Film geweckt wird. 2006 tritt sie erstmals in Joe Swanbergs LOL auf. Hannah Takes the Stairs (2007) und Nights and Weekends (2008) folgen, Gerwig spielt die Hauptrolle und verfasst das Drehbuch mit.
Einige Streiflichter zum ambivalenten Verhältnis zwischen Menschen und Mensch-Maschinen im Film
Was könnte der modernste Freizeitpark der Welt Schöneres für Junggesellen und Junggebliebene bieten, als Männer zu erschießen und mit fremden Frauen ins Bett zu hüpfen? Ganz ohne Konsequenzen versteht sich. Denn das menschlich aussehende und agierende Gegenüber ist nur eine Maschine, ein Roboter. Das Blut aus den Einschusslöchern ist nicht echt, ebenso wie die Ekstase beim One-Night-Stand. Beides ist dennoch gleichermaßen erfüllend für die zumeist männlichen Besucher. Doch was passiert, wenn intelligente Maschinen besser werden als ihre Erfinder? Sich die Schöpfung über ihren Schöpfer erhebt? Literatur, Wissenschaft und Film kennen ein paar – beunruhigende – Antworten.
1973 startet mit Der Clou ein prägender Beitrag zum Genre des Heist bzw. Caper Movies
Der Filmerfolg des Jahres 1969 war der vierfach oscargekrönte Zwei Banditen, und in Der Clou findet dessen Erfolgstrio erneut zusammen: George Roy Hill als Regisseur sowie Paul Newman und Robert Redford, jetzt in den Rollen der Trickbetrüger Gondorff und Hooker. Vielleicht mögen die Universal Pictures sogar anfangs enttäuscht gewesen sein, dass der in derselben Weihnachtswoche 1973 gestartete Der Exorzist der Konkurrenz von Warner Bros. noch ein paar Dollar mehr in die Kinokassen einspielen sollte. Dennoch, 50 Jahre später gilt Der Clou immer noch als ein Höhepunkt eines Genres, dessen unterschiedliche Stränge Hill kunstvoll vermischt, und es steht fest, dass dieser «Clou» sich sowohl finanziell wie auch künstlerisch ausgezahlt hat.
Wenn man Erfolg in Zahlen bemessen kann, dann ist Kathleen Kennedy unbestritten die erfolgreichste Filmproduzentin der Welt. Zusammen mit Steven Spielberg und Frank Marshall war sie der Kopf hinter der Produktionsfirma Amblin Entertainment und damit verantwortlich für viele große Filmklassiker der 1980er- und 1990er-Jahre. Wenn der Credit dieses Dreamteams – oft zu schmissigen Scores von John Williams – während des Vorspanns durchs Bild flog, dann war dies das wohl größte filmische «Seal of Approval», das die beiden Filmdekaden zu bieten hatten. Heute steht die Erfolgsproduzentin an der Spitze des mächtigsten Film-Franchises der Welt: Star Wars. Und damit vor der größten Herausforderung ihrer einmaligen Karriere.
Mit Akira Kurosawas Regiedebüt Judo Saga begann 1943 das Goldene Zeitalter des japanischen Kinos, 1953 legten Kenji Mizoguchi und Yasujiro Ozu ihre eigenen Großwerke nach
Vor genau 80 Jahren, mitten im Kriegsfrühling 1943, kam ein unscheinbarer Film in die japanischen Kinos: Eine Romanverfilmung namens Sanshiro Sugata, über einen rebellischen Jugendlichen, der durch Demut und Selbstdisziplin zum Judo-Meister aufsteigt und sich am Ende den Ruhm und das Mädchen erkämpft. Trotz fünf Remakes und zahlreicher Fortsetzungen wäre der Film, der in den 1970ern als Judo Saga nach Amerika kam und in Deutschland als Judo Saga – Die Legende vom großen Judo veröffentlicht wurde, heute international sicher vergessen – wäre er nicht das Regiedebüt eines gewissen Akira Kurosawa.
Regisseur, Produzent und Drehbuchautor * 5. Februar 1943
Was hat es auf sich mit dem Œuvre Michael Manns, das sich so leicht respektieren und aus sicherer Distanz bewundern lässt und das sich doch dagegen sträubt geliebt zu werden? Sind es die unnahbaren Loner und verschlossenen Profis, die vergrübelten Profiler, bindungsscheuen Cops und Banditen, die boxenden, hackenden, recherchierenden, einbrechenden, mordenden oder undercover ermittelnden Stoiker, die das Werk Manns bevölkern und die allzu oft wie die Alter Egos des 1943 geborenen Regisseurs wirken? Ist es Mann selbst, der sich partout weigert zum «Altmeister» zu werden und dessen Werk auch im sechsten Jahrzehnt seines Schaffens noch immer nicht abgeschlossen, sondern suchend, ungeduldig und hungrig wirkt? Und vor allem: Wer ist dieser Michael Mann und warum gehen einem seine Filme nicht aus dem Kopf?
Schauspielerin, Produzentin, Regisseurin * 19. November 1962
Die einzigartige Karriere der hochbegabten Alicia Christian Foster begann im Alter von drei Jahren, als sie in Werbespots erschien. Den Kosenamen ‹Jodie› bekam sie von ihren drei älteren Geschwistern und er wurde zu ihrem Markennamen. Die alleinerziehende Mutter Evelyn Foster arbeitete für den Produzenten Arthur P. Jacobs und ermöglichte ihren Kindern eine Karriere in diesem Business. Das Management für Jodie und ihren Bruder Lucius ‹Buddy› Foster war nach wenigen Jahren die Hauptaufgabe der Mutter. Ab dem sechsten Lebensjahr arbeitete Jodie als TV-Kinderstar für die Disney-Studios und trat in Serien wie Bonanza, The Addams Family, Kung Fu und Love Story auf. Mit Flucht in die Wildnis (1972) debütierte sie auf der Kinoleinwand. Bei den Dreharbeiten wurde sie von dem jungen Löwen verletzt und trug bleibende Narben davon. In Alice lebt hier nicht mehr (1974) arbeitete sie erstmals mit Martin Scorsese, der sich dabei von ihrem Talent überzeugen konnte und sie 1976 in Taxi Driver für die Rolle der minderjährigen Prostituierten besetzte. Die grandiose Darstellung der damals 14-Jährigen wurde mit einer Oscar-Nominierung honoriert.
Jodie Foster (r.) und Anthony Hopkins in ‹Das Schweigen der Lämmer› (USA 1990). Weiterlesen
Es ist wohl kaum übertrieben, Michelle Yeoh als absolute Powerfrau zu bezeichnen. Allerdings als Powerfrau, für die nicht alle bereit waren, weswegen die erste Hälfte ihrer Karriere auch die deutlich ergiebigere ist. Die zierliche, zerbrechlich wirkende Yeoh, heute vor allem aus Serien wie Star Trek: Discovery (ab 2017), Strike Back (2015) oder Cameo-Auftritten in Hollywood-Blockbustern wie Guardians of the Galaxy Vol. 2 (2017) bekannt, bewies schon früh, dass Frauen genauso tough sind wie Männer. Schon lange bevor in den USA an Frauen in Actionrollen zu denken war, tobte die 1,63 große Mimin grazil über die Leinwand, teilte mit atemberaubender Akrobatik aus und brachte traditionelle Geschlechterrollen ins Wanken.
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