Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Schlagwort: Deutscher Film

Die «filmende Bäckersfrau» Elisabeth Wilms

Filmen als Hobby und Beruf

Alexander Starks Dissertation Die «filmende Bäckersfrau» Elisabeth Wilms Amateurfilmpraktiken und Gebrauchsfilmkultur widmet sich der Dortmunderin Elisabeth Wilms (1905–1981) und ihrer Leidenschaft für das Filmen. Was als Hobby begann, entwickelte sich nach dem Ende des Krieges schnell zu einem einträglichen Geschäft an der Schnittstelle von Amateur- und Gebrauchsfilm.

Elisabeth Wilms wurde am 22. Juli 1905 unter dem Geburtsnamen Lisette Helene Elisabeth Meyer als eines von sechs Kindern des Ehepaars Wilhelm und Anna Meyer in Lengerich-Hohne im Tecklenburger Land geboren. Die Familie betrieb im Ort eine Wurstkonservenfabrik. Über ihre ersten 26 Lebensjahre, in denen sie in ihrem Heimatort lebte und aufwuchs, geben die Dokumente, die sie selbst
hinterließ, kaum Auskunft. Der Großteil der verfügbaren Quellen zu Wilms’ Biografie ist zudem erst viele Jahre nach der Zeit entstanden, auf die sie Bezug nehmen.

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Amateurfilme und Gebrauchsfilmkultur

Alexander Stark über seine Dissertationsschrift über die «filmende Bäckersfrau» Elisabeth Wilms

Dortmunds Stadtzentrum liegt in Trümmern. Die Kamera schwenkt über endlose Schuttberge, zerstörte Gebäude, halbierte Treppenhäuser und den stark beschädigten Glockenturm einer Kirche. Inmitten dieses Chaos hausen Menschen – in feuchten Kellern, in Wohnungen, denen ganze Wände fehlen, in selbstgebauten Verschlägen. Unterernährte Kinder erkunden in zerschlissenen Kleidern die Ruinen. Um zu überleben, stehlen die Menschen Kohle von Güterwaggons, durchsuchen Müllhaufen nach Essensresten und nützlichen Dingen und sind auf die Unterstützung der zahlreichen internationalen Hilfsorganisationen angewiesen, die in der Stadt aktiv sind.

Links die Vorlage für das Textinsert zur Authentifizierung des Filminhaltes von ‹Dortmund November 1947›. Es handelt sich um einen Pappkarton, der im Stadtarchiv Dortmund überliefert ist und den Wilms abgefilmt hat. Rechts eine Totale aus der Eröffnungssequenz von ‹Schaffende in Not›, die im Kontext des Films dazu dient, das große Ausmaß der Zerstörungen in Dortmund greifbar zu machen.
Links die Vorlage für das Textinsert zur Authentifizierung des Filminhaltes von ‹Dortmund November 1947›. Es handelt sich um einen Pappkarton, der im Stadtarchiv Dortmund überliefert ist und den Wilms abgefilmt hat. Rechts eine Totale aus der Eröffnungssequenz von ‹Schaffende in Not›, die im Kontext des Films dazu dient, das große Ausmaß der Zerstörungen in Dortmund greifbar zu machen.
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Iris Berben zum 70sten am 12. August 2020

Die große Sieben naht. Die Laudatien sind verfasst, der rote Teppich zum Ausrollen bereit und die Kerzen sind abgezählt. Iris Berben feiert runden Geburtstag und jeder will gratulieren. Wozu genau? Zu ihrem Engagement für Frieden, AIDS-Hilfe und Sozialdemokratie, dafür aber gegen Rassismus und Antisemitismus, zur langjährigen Präsidentschaft der deutschen Filmakademie oder schlicht zur Erziehung ihres Sohnes, Produzenten-As Oliver? Egal, alles toll! Wenn man schon Stars hat, die über Jahrzehnte im Geschäft bleiben, ein gewisses handwerkliches Niveau nicht unterschreiten und es schaffen, in Würde zu altern, ehrt man sie hierzulande wie Nationalheiligtümer. Dass ausgerechnet die Filmographie Berbens, ein vielleicht nicht zu unterschätzender Aspekt einer Schauspielkarriere, so wenige Gründe zum Gratulieren gibt, verleiht den anstehenden Festlichkeiten dennoch einen leicht säuerlichen Beigeschmack.

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