Die Gewinnerfilme stehen fest

Nach gut 100 Filmen an elf Tagen ging am Sonntag, den 13.11.2022, das 21. FILMZ – Festival des deutschen Kinos zu Ende. «FILMZ ist ein Publikumsfestival. Deshalb freuen wir uns besonders über den angeregten Austausch zwischen den Filmschaffenden und den Zuschauer:innen im diesjährigen Festivalzentrum FILMZimmer», so Nina Ullmann (Teil der FILMZ-Festivalleitung). Nicht nur die zahlreich erschienenen Zuschauer:innen in den Spielstätten stimmten ab – auch On Demand war das Programm erfahrbar. Nun stehen die Preisträger:innen der Wettbewerbssektionen fest.

Der diesjährige Festivaltrailer
Langfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm und Mittellanger Film

Den Langfilmwettbewerb gewinnt die groteske Gesellschaftsparabel THE ORDINARIES. Das Team um Regisseurin Sophie Linnenbaum darf sich über 1.500 Euro Preisgeld, gesponsert von der Spardabank Südwest, sowie über das traditionell von Juwelier Willenberg gestaltete Mainzer Rad als Trophäe freuen.
THE ORDINARIES ist eine originelle Sci-Fi-Satire, die in eine Dystopie entführt und sich gleichzeitig für Offenheit und Toleranz stark macht. Darüber hinaus schafft die Regisseurin nicht nur einen Kommentar auf die Narration im Film, sondern auch eine Hommage auf seine Techniken.

Maksym Melnyk zeichnet in seinem Dokumentarfilm DREI FRAUEN einfühlsam, humorvoll und trotzdem ohne Kitsch über seine Protagonistinnen ein Porträt eines alternden Dorfes, dessen Zukunft ungewiss scheint. Die Rheinhessen Sparkasse stiftet das Preisgeld – dieses Jahr erstmalig in Höhe von 1.500 Euro. Die Trophäe für das Filmteam wurde vom Künstler Martin Buchner gestaltet.

Das Publikum hat außerdem NAKAM (RACHE) von Andreas Kessler zum besten Mittellangen Film gewählt. Der Film erhält eine Trophäe des Künstlers Jörg Ridderbusch und ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro, gestellt von uns, dem Schüren-Verlag. NAKAM handelt von der Geschichte eines Waisenkinds, das in das Fadennetz von Rache und Krieg verwickelt wird.

NAKAM von Andreas Kessler wurde zum besten Mittellangen Film gewählt

Den Preis für den besten Kurzfilm und damit auch 500 Euro und eine Trophäe gesponsert von Kontrastfilm erhielt GET HOME SAFE von Tamara Denic. Der Film handelt vom Heimwegtelefon Night-Guard. In einer Nacht erlebt das Publikum darin über die Telefonleitung den Horror einer jungen Frau, die auf ihrem Weg von einem Fremden verfolgt wird.

Lokaler Kurzfilm, Wettbewerb andersARTig und 55FILMZ

Bereits in der Festivalwoche vergeben wurden die Preise für den besten Lokalen Kurzfilm, der am Samstag an die Mainzer Produktion DAS ZIEH ICH AN, WENN ICH TOT BIN von Hochschulstudent Marvin Menné ging. Darin begleitet die Kamera drei 80-Jährige, die von ihren Gedanken über das Unausweichliche erzählen. Das Team hinter der Dokumentation durfte sich über 300 Euro Preisgeld freuen, die nachtschwärmerfilm gesponsert hat.

Der Preis in der Kurzfilm-Sektion andersARTig, dotiert mit 200 Euro, die von Indievisiuals zur Verfügung gestellt wurden, ging nach Hamburg: Elenar Pila Nyffeler erhielt ihn für ihren schwarz-weißen Pantomime-Film CLOWN WARS.

CLOWN WARS von Elenar Pila Nyffeler gewann in der Kurzfilm-Sektion andersARTig

Innerhalb von nur 55 Stunden entstand der Film DREI KÄSE HIGH, der von dem Team um Erik Dowideit im Rahmen des Wettbewerbs 55FILMZ produziert wurde. Die Gewinner:innen durften sich über 400 Euro, mit Unterstützung von Kuehn Kunz Rosen, freuen. Eingearbeitet werden mussten die Motive Neonschild, Käse und Noir. Den zweiten Platz erhielt DAS BLAUE VOM HIMMEL vom Team um Lasse Riegel. Der Film darf kostenlos bei der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) eingereicht werden.

Trashfilmwettbewerb Gong-Show und Drehbuch-Pitching

Im Rahmen des Trashfilm-Wettbewerbs Gong-Show hat NOSFERATU A MAGONZA von Jakob Villhauer und Martin Hlawatschek die begehrte Goldene Gurke sowie ein Preisgeld über 50 Euro, gesponsert von Paco Media, abgeräumt. Sowohl bei 55FILMZ als auch der Gong-Show herrschte eine ausgelassene Stimmung. Letztere Veranstaltung im gut gefüllten Schankraum von Kuehn Kunz Rosen.

Beim Drehbuch-Pitching überzeugten Jonathan von Büren mit KANIMIZ und Alisa Kolosova mit BABA JAGAS HÜTTE.

Masterclass, Spotlight, Filmlesung und Sonderpreise

Als Publikumsmagnet erwies sich die Masterclass von Filmkritiker, Autor und YouTuber («Die Filmanalyse») Wolfgang M. Schmitt. Im bis oben gefüllten Festivalzentrum, dem FILMZimmer, referierte er zum ideologiekritischen Umgang mit Film und tauschte sich mit dem interessierten Publikum aus.

Die letztes Jahr neu eingeführte Sektion Spotlight wurde fortgesetzt. In dieser Festivalausgabe warfen wir ein Licht auf deutsch-polnische Koproduktionen. Die Nachfrage an Karten für den Kurzfilmaustausch mit dem Kurzfilmfestival Fenêtres sur courts aus Dijon anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der regionalen Partnerschaft zwischen Bourgogne-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz konnte nicht mehr gestillt werden. Ermöglicht wurde diese Kooperation unter Beteiligung des Haus Burgund vom deutsch-französischen Bürgerfond. Sehr gut besucht war auch LIEBE, D-MARK UND TOD von Cem Kaya im Rahmen des Symposiums.

Auch unser Autor Josef Schnelle war mit einer Lesung aus Eine Welt ist nicht genug. Ein Reiseführer in das Werk von Werner Herzog bei FILMZ mit dabei

Erstmals wurde im Rahmen von FILMZ ein Sonderpreis für herausragende Leistungen im Film von der Landeshauptstadt Mainz verliehen. Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgte durch die kuratorischen Teamleiter:innen von FILMZ e.V. So wurde der Sonderpreis, dotiert auf eine Gesamtsumme von 2.500 Euro auf die Kategorien Langfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm aufgeteilt. Mit jeweils 625 Euro wurden ausgezeichnet: Jesse Mazuch für die Kamerarbeit im Langfilm ICH ICH ICH, Julia Groteclaes für die Recherche zum Dokumentarfilm HEIMSPIEL, Vera Bracklo und Julia Nagel für das Kostümbild im mittellangen Film NOCTUIDAE sowie Tajo Hurrle für das Drehbuch im Kurzfilm WEIL ICH LEO BIN.

On Demand-Angebot und Ausblick aufs nächste Jahr

„Auch dieses Jahr hat FILMZ mit seinem umfang- und abwechslungsreichen Programm dazu beigetragen, die Stadtmitte zu beleben“, so Jule Peuckmann (Teil der FILMZ-Festivalleitung). Noch bis zum 20. November kann das Programm On Demand über filmz-mainz.de angesehen werden. Das 22. FILMZ – Festival des deutschen Kinos kehrt 2023 vom 02.-12. November zurück – erneut mit einem vollen und vielseitigen Programm und Publikumswettbewerben, die in die Kinosäle locken.

Das Festival FILMZ wird von der Landeshauptstadt Mainz veranstaltet und vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Alsweitere Förder:innen treten der Kultursommer Rheinland-Pfalz, die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, die Stiftung Landesbank Baden-Württemberg, die Landeszentrale für Politische Bildung Rheinland-Pfalz, die Lotto Stiftung Rheinland-Pfalz und der Allgemeine Studierendenausschuss der Johannes Gutenberg-Universität Mainz auf. Das Spotlight wird gefördert durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds und dem Partnerschaftsverband Rheinland-Pfalz.