Stummfilmmusik im Kino mit dem Gramm Art Projekt

Für viele Musiker gehört es im wahrsten Sinne des Wortes zum Alltag, auf verschiedenen Hochzeiten zu tanzen. Neben Konzerten und Unterrichten, bildet die sogenannte Dienstleistungsmusik, also das Spielen auf privaten Feiern und Firmenevents ein festes Standbein. Auch wenn diese Art des Musizierens gelegentlich von selbsternannten „Hütern der wahren Kunst“ kritisch als Ausverkauf und Anbiederung gesehen wird, ist sie doch seit jeher ein wichtiger Teil des Lebens für Musiker. Schon in der „guten alten Zeit“ war die Untermalung von, damals noch oft höfischen Festen, ein fester Bestandteil der musikalischen Kultur und des Alltags der Musiker. Oft entstanden dort Ideen die sich später an ganz anderer Stelle wiederfanden.

Auch mit dem Gramm Art Project spielen und spielten wir neben Konzerten bei diversen Veranstaltungen jazzige Hintergrundmusik. 2016 spielten wir bei einer solchen Veranstaltung und begannen, mehr oder weniger zufällig, Geschehnisse der Feier, wie das Servieren der Hauptspeise und ähnliches musikalisch in unsere Improvisationen mit einfließen zu lassen. Danach war die Idee schnell geboren, sich ein außermusikalisches Szenario zu suchen, das bei Konzerten musikalisch umgesetzt werden sollte. Nach einigen Überlegungen begannen uns vor allen Dingen Stummfilme zu faszinieren. Auf der Suche nach einem geeigneten Film fanden wir Die Abenteuer des Prinzen Achmed von Lotte Reiniger. Seitdem kamen noch Der letzte Mann und Tabu von Friedrich Wilhem Murnau hinzu, andere Filme sind in der Planungsphase. Wichtiger als viele Filme im Programm zu haben, ist es uns, für jeden Film eine eigene musikalische Sprache zu finden.

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