Bernd Stiegler erzählt, wie das AugenBlick-Heft über Christian Petzold entstanden ist.

Manchmal ist es eine Flaschenpost, die am Anfang eines Projekts steht. Christian Petzold hatte ich Mitte der 2000er-Jahre bei der Eröffnung der Berliner Dependance des Suhrkamp Verlags, für den ich seinerzeit als Wissenschaftslektor arbeitete, in der Fasanenstraße getroffen. Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt mit seinen Filmen alles andere als vertraut war. Er sah es mir in seiner besonderen generösen Art nach. Nach dem Abend kam es zum rituellen Gabentausch: Ich schickte ihm eine kleine Sendung mit eigenen Büchern und er im Gegenzug eine DVD von Die innere Sicherheit mit einem kleinen Begleitbrief: „Lieber Bernd, hab Dank für die Bücher. Ich bin gerade vor den Dreharbeiten, da muss man ein wenig blöd sein, ‚dump‘. Blöd filmt gut, sagen die Kameraassistenten, die mit Pferdeschwanz und Überwintern in Thailand. Ende Juni, Anfang Juli, da sind wir fertig, dann kann wieder gelesen werden, aber so sprechen die Kameraassistenten auch: ‚Das gute Buch‘ oder ‚Jetzt eine heiße Badewanne, Grog etc…‘. Also, ich werde lesen, den ganzen Sommer lang, hoffe, daß wir uns bald wiedersehen, liebe Grüße, Christian“.

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