Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Kategorie: Filmwissen (Seite 1 von 8)

Ava DuVernay – ORIGIN (2023)

Vom persönlichen Verlust zur globalen Gerechtigkeit: Ein Blick auf das filmische Schaffen und die Themen der bedeutenden Regisseurin Ava DuVernay

Ava DuVernay ist wahrscheinlich eine der bekanntesten und einflussreichsten afroamerikanischen Regiesseurinnen zurzeit. Sie kann auf eine Vielzahl erfolgreicher Spiel- und Dokumentarfilme zurückblicken und war maßgeblich an der Sicherung von Produktionsaufträgen für afroamerikanische Kolleginnen beteiligt. DuVernay ist Mentorin vieler Regisseurinnen und setzt sich dafür ein, die Dynamik der Ausgrenzung Schwarzer Frauen im Hollywood-System zu wandeln.

Ava DuVernay akzeptiert den Peabody Award 2017 für ihren Film 13TH.
(© Stephanie Moreno / Wikimedia Commons)
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François Truffaut: Ein Leben für das Kino

Das Leben und die Filme des François Truffaut.

Gewiss, das Leben des François Truffaut war kurz. Aber es war ein reiches Leben und es war sehr folgenreich für das Kino. Für ihn war das Kino schon seit seiner Kindheit die «Beste aller Welten». Im Kino konnte er alles ausleben und erleben, was ihm seine Biografie anfangs versagt hatte. Doch er öffnete es auch als Fenster in neue Welten für Millionen von Zuschauern, die noch heute seine Filme lieben.

François Truffaut bei den Dreharbeiten zu DIE SÜSSE HAUT (1964)
© Sammlung Robert Fischer
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THE ZONE OF INTEREST – einer der besten Filme des Jahres 2024

Drama über den Kommandanten des KZ-Auschwitz, Rudolf Höß, und seine Ehefrau Hedwig, die mit ihren Kindern in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vernichtungslager ein scheinbar idyllisches Leben führen.

Das Kino ist in dem Moment zu Ende gegangen, in dem die Konzentrationslager nicht gefilmt wurden, lautet ein Satz von Jean-Luc Godard, der unter anderem in seinen Histoire(s) du Cinema auftaucht. Einer der klügeren Sätze des streitbaren Filmdenkers ist dies vielleicht gerade deshalb, weil gar nicht so klar ist, was genau Godard mit ihm meint. Schließlich wurden die Konzentrationslager nach ihrer Befreiung durchaus gefilmt, etwa von George Stevens oder Samuel Fuller.

THE ZONE OF INTEREST (© Leonine)
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KOMM UND SIEH (1985) – Der ultimative Film über Krieg

Warum können und müssen wir trotz der Grausamkeiten bei Kriegsfilmen hinsehen?

Krieg überschreitet auch in seiner filmischen Darstellung und Produktion oftmals Grenzen. Es sind Filme über den Krieg und zugleich Filme der Superlative, die uns aus den letzten Jahrzehnten im Gedächtnis geblieben sind: Filme wie APOCALYPSE NOW von Francis Ford Coppola, HIROSHIMA, MON AMOUR von Alain Resnais, THE GREAT DICTATOR von Charlie Chaplin, DAS BOOT von Wolfgang Petersen und CHRIS THE SWISS, von Anja Kofmel. Diese Liga übertrifft nur noch ein Film: KOMM UND SIEH (Sowjetunion 1985) von Elem Klimow.

KOMM UND SIEH (1985) als Imperativ für Filme über den Krieg und deren Rezeption
© Bildstörung / Drop-Out
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Angst vor der Leerstelle – ZODIAC und der Serienkillerfilm

Johannes Binotto über Serienkiller-Stories und deren Darstellungen in ZODIAC (2007) und THE BOSTON STRANGLER (1968)

Der Begriff «Serienkiller» soll angeblich erst in den Siebzigerjahren im Jargon des amerikanischen FBI aufgekommen sein, das Kino freilich hatte ihn schon längst erfunden. Bereits in Louis Feuillades Mitte der 1910er-Jahre gemachten Fortsetzungskrimis Fantomas und Les Vampires wird in Serie gemordet, und zwar buchstäblich, von Episode zu Episode.

Pell James und Patrick Scott Lewis in ZODIAC: DIE SPUR DES KILLERS (2007)
© Warner Bros.
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Witterungsverhältnisse – Sensing the Weather

Ein Auszug aus einem Aufsatz von Tina Kaiser, der im aktuellen Schweizer Filmjahrbuch Cinema: #69 Wild erschienen ist.

Wie begegnet der Film in ästhetischer Hinsicht Naturräumen und damit diversen Umweltverständnissen, die die Mitwelt ebenso meinen wie Natur und Wildnis im Sinne von gerahmter ursprünglicher Landschaft? Wie lässt sich dabei die alte Dichotomie von Natur und Kultur ad acta legen und Natur nicht mehr als das ‹Andere›, das ‹Fremde dort draußen› beschreiben? Was könnte gar eine ökologische Ästhetik im Film sein, die auch unsere haptischen und empathischen Sinne triggert und uns so vielleicht selbst zu (Umweltschutz-)Handlungen motiviert?

Filmstill ‹Above and Below the Ice
(Philipp Grieß/UFA Documentary, DE 2022)
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Alfred Hitchcock: Einer der einflussreichsten Filmemacher aller Zeiten

Der »Meister des Suspense« Alfred Hitchcock wäre im August 125 Jahre alt geworden

Er war und ist ein zeitloses Phänomen, weltweit in jedem Wohnzimmer bekannt. Sein Markenzeichen: Spannende, komplexe Krimihandlungen mit jeder Menge Twists und Überraschungen, gepaart mit rabenschwarzem Humor. Er gilt bis heute als der »Master of Suspense« und war zugleich einer der erfolgreichsten Regisseure aller Zeiten. Gleich mehrere seiner Werke haben Filmgeschichte geschrieben.
Die Rede ist natürlich von Alfred Hitchcock, oder besser: Sir Alfred Hitchcock.

Schwarzweiß-Porträtfoto von Alfred Hitchcock, der ernst in die Kamera blickt.
Alfred Hitchcock 1960 (Wikimedia Commons)
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Systemkritik brachial: JOKER (2019)

Starke Darstellung gesellschaftlicher Probleme oder doch nur die klassische Geschichte eines geschundenen Mannes, der sich schließlich dem Gewalt-Exzess hingibt?

Die Umstände der Premiere von Todd Phillips Joker bei den Filmfestspielen in Venedig 2019 wirken wie für den Film inszeniert. Während Klimaaktivisten auf dem und um den Roten Teppich protestieren, wird Joaquin Phoenix für seine Darstellung von Arthur Fleck, der am Ende eines langen Leidensweges zum ikonisch anarchischen Joker wird, mit minutenlangen Standing Ovations gefeiert.

Joaquin Phoenix in der ikonischen Treppen-Szene in JOKER (2019)
© Warner Bros.
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Girl Anachronism: POOR THINGS (2023)

The delightfully strange pseudo-Victorian costumes of Poor Things. A costume analysis by Abigél Szilas

Poor Things (2023), directed by Yorgos Lanthimos and written by Tony McNamara, is a surreal, whimsical, and visually striking period comedy/drama with highly relatable themes of self-discovery and coming of age. The plot follows Bella Baxter’s (Emma Stone) journey to adulthood, who is an experiment of the eccentric, Demikhov-like man of science, Dr Godwin ‚God‘ Baxter (Willem Dafoe).

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Pfirsich-Mord im sozialen Stellungskrieg: Oben und Unten im Film PARASITE (2019)

«Die Menschen sind immer so freundlich, wie sie es sich leisten können», bemerkt eine Protagonistin in der Mitte von Bong Joon-hos Film Parasite. Damit bringt sie den Kern der Satire auf den Punkt, in der der südkoreanische Regisseur Bong Joon-ho ein weiteres Mal markant das Bild einer tief gespaltenen Gesellschaft im permanenten Stellungskrieg zeichnet.

Blick von oben auf die im Keller lebende Familie Kim
PARASITE © Viacom
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