Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Schlagwort: Stefan Volk

Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt

Der legendäre Regisseur und Aktivist Rosa von Praunheim wird heute 80 Jahre alt. Bekannt wurde er hauptsächlich durch den Film Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt. Für Stefan Volk ist der Film einer der bemerkenswerten «Skandalfilme» der 1970er-Jahre.

Uraufgeführt wurde Rosa von Praunheims Film am 4. Juli 1971 auf den Berliner Filmfestspielen im Rahmen des «Internationalen Forums des Jungen Films». Das 1969 ursprünglich als Gegenfestival konzipierte Forum war in diesem Jahr zum ersten Mal in die Berlinale integriert. Manfred Salzgeber, der in Nicht der Homosexuelle ist pervers … mitgespielt hatte, war einer der Mitbegründer des Forums. Während der Berlinale und als er im Herbst 1971 in ausgewählten Kinos lief, löste der Film sehr unterschiedliche Reaktionen aus. Die überregionale Presse äußerte sich überwiegend wohlwollend, wohingegen sich die bereits bestehenden Homosexuellengruppierungen und –zeitschriften über die negative Darstellung der Homosexuellen in von Praunheims Film empörten.

‹Schwule Kommune› in ‹Nicht der Homosexuelle ist pervers ...›
Schwule Kommune in Nicht der Homosexuelle ist pervers … (BRD 1971), © Schmalfilm
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Pier Paolo Pasolini zum 100. Geburtstag

Der italienische Regisseur Pier Paolo Pasolini wäre heute 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass bringen wir hier einen Auszug aus Irmbert Schenks Geschichte des italienischen Films

Pier Paolo Pasolini (1922–1975) kommt in den 1950er-Jahren mit dem Kino eher nebenbei aus Geldnot durch Drehbuchmitarbeiten bei Trenker, Soldati, Fellini und Bolognini in Berührung. Bekannt wird er in dieser Zeit als Schriftsteller (Lyriker und Romancier) und Herausgeber von Anthologien und Zeitschriften. Die Romane Ragazzi di vita und Una vita violenta erscheinen 1955 und 1959; sie bilden dann auch die Vorlage für seine ersten Filme. Vor allem Ragazzi di vita wird wegen Obszönität angeklagt (es geht in einer neuen, gleichzeitig radikal realistischen und zunehmend stilisierten Sprache u. a. um männliche Prostitution bei jugendlichen Subproletariern in den römischen Vorstädten in der Nachkriegszeit, wie Pasolini auch immer wieder wegen der eigenen Homosexualität Probleme hat). Aber auch die KPI kritisiert die Werke wegen ihrer mangelhaften Klassenorientierung, so wie Pasolini, der sich selbst als Kommunist sieht, die KPI wegen ihrer Verbürgerlichung und später die Studentenbewegung als angepasste Kinder der Bourgeoisie, «Vatersöhnchen», kritisiert.

Pier Paolo Pasolini
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Was Sie schon immer über Kino wissen wollten…

Kurioses aus der Welt des Films

Ungezählte Filme wurden in der mittlerweile fast 120-jährigen Filmgeschichte gedreht. Die «Internet Movie Database» listet weit über zwei Millionen Kino-, Fernseh- und Videoproduktionen; darunter über 300.000 Kinostreifen (mehr als 275.000 Spiel- und über 40.000 Dokumentarfilmproduktionen). Die Jahresbände des «Lexikon des internationeln Films» nehmen inzwischen zwei Regalmeter ein

Diese Fülle bietet viel Material für ernsthafte Betrachtungen. Stefan Volk hat allerdings ein Kompendium der besonderen Art verfasst: eine lockere Sammlung wissenswerter, kurioser und unterhaltsamer Fakten, Zahlen, Anekdoten und sonstiger Trouvaillen aus dem Bereich Kino und Film. Sinniges und Unsinniges taucht darin gleichermaßen auf, und man kann sich darüber streiten, was genau jetzt wozu gehört. Wir geben hier nur eine kleine Auswahl wieder.

Aus welchem Film bin ich und was sage ich? Die bekanntesten Zitate der Kinogeschichte (Zeichnung: Bo Soremsky)
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