Gen 31. 10. 1929 | gest. 27.6. 2016
Es hat gute 30 Jahre gedauert, bis man sich als Filmkritiker seiner Liebe zu Bud Spencer bekennen konnte, ohne ausgelacht zu werden. Die großen Erfolge Spencers und seines kongenialen Partners Terence Hill wurden in den Feuilletons nur abschätzig geduldet. Den von Nouvelle Vague, New Hollywood und Neuem Deutschen Film geschulten Kritikern musste das Werk der beiden Italiener ebenso übel aufstoßen wie die Tischmanieren von Bambi und dem Müden Joe den Reichen und Schönen in der berühmten Restaurant-Szene in Vier Fäuste für ein Halleluja. Was dabei immer übersehen wurde: Mit Spencer und Hill hatten sich zwei echte Typen gefunden. Sie entwickelten auf der Leinwand eine Chemie und Dynamik, die den Vergleich mit den großen Komikerduos nicht zu scheuen brauchte. Und hinter ihren brachialen Komödien fand sich durchaus eine sozial- und klassenpolitische Komponente. Spencer war wunderbar in der Rolle des tumben Koloss, der so gern ein richtiges Schwein wäre, aber letzten Endes einfach zu gutmütig ist – und zu einfältig, dem gerissenen Hill die Stirn zu bieten. Aber es sind der Stoizismus Spencers, seine genervten Reaktionen auf die Eskapaden des wendigen Kumpels, seine unkontrollierten Freudenausbrüche, wenn sich das Blatt zu seinen Gunsten wendet, seine greifbare Enttäuschung, wenn danach alles wieder beim Alten ist, die die Filme des Duos erden und sie so unmittelbar emotional machen.
Aus dem Schüren Filmkalender
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