Der Blog des Schüren Verlags über Kino, Medien, Filme und was sonst so betrachtet werden kann

Kategorie: Filmgeschichte (Seite 1 von 10)

Die Ursprünge des Tierfilms und seine Entwicklung – von DIE WÜSTE LEBT (1953) bis DIE REISE DER PINGUINE (2005)

Die Reise der Pinguine wird 2005 zu einer der erfolgreichsten Tierdokumentationen aller Zeiten. Ein Rückblick auf die Entstehung des Genres Tierfilm und Naturdoku.

Der Biologe Luc Jacquet hat zum Zeitpunkt, als er Die Reise der Pinguine dreht, gerade einmal für zwei mittellange Fernsehdokumentation verantwortlich gezeichnet. Das Handwerk filmischer Inszenierung beherrscht er allerdings. Seine erste Kinoarbeit wird bei einem Budget von 2,8 Millionen Euro und einem weltweiten Einspielergebnis von über 127 Millionen US-Dollar einer der erfolgreichsten Naturfilme und gewinnt einen Oscar und einen César.

DIE REISE DER PINGUINE (2005) © Arthaus / Kinowelt
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DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI: Ein Rückblick auf die revolutionäre Energie der Jugend

Hans Weingartner blickt auf seinen Erfolgsfilm DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI (2004) zurück, der im SWR-Format Debüt im Dritten produziert wurde.

Die fetten Jahre sind vorbei hat viel mit den letzten zehn Jahren meines Lebens zu tun, in denen ich mehrfach versucht habe, politisch aktiv zu werden, und mehrfach gescheitert bin. Ich wollte immer Teil einer Jugendbewegung sein, aber ich habe nie wirklich eine gefunden. Ich war Punk, als Punk schon vorbei war, ich war Hausbesetzer, als es damit schon zu Ende ging. Ich glaube, wir leben in einer Zeit, in der viele junge Menschen den Wunsch nach politischer Veränderung in sich tragen, aber nicht wissen, wie sie ihm zum Durchbruch verhelfen sollen. Es fehlen die Reibungsflächen und es fehlt die Gruppendynamik.

v.l.n.r.: Jan (Daniel Brühl), Jule (Julia Jentsch), Peter (Stipe Erceg). © SWR/y3 film
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Theda und ihre Erbinnen

A Fool There Was zeigt 1915 erstmals die Figur des Vamps im Kino

Die dunkle Verführerin bzw. der Vamp war als Sirene, Racheengel oder Vampirin im Mythos, in der Malerei, in der Musik und in der Literatur ein beliebtes Motiv. Einige der gefährlichen Grazien sind Salomé, Circe, Loreley oder Lulu. Nach 1900 fand die Femme fatale im neuen Medium Film Einzug, wobei die hinreißende Theda Bara als erste cineastische Verkörperung des Vamps gilt.

Theda Bara in A FOOL THERE WAS (1915) © Fox Film Corp.
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«Wir können Gewalt gegen Frauen erzählen, ohne diese brutale Gewalt gegen Frauen zu zeigen.»

Milena Aboyan im Gespräch über ihren Debütfilm ELAHA (2023).

Mit Elaha wollten wir die Geschichte einer Frau erzählen, die sich verpflichtet hat, niemals leise zu sein, eine Frau, die Schwäche zulässt, ohne dabei schwach zu sein. Sie liebt ihre Familie, ihre Traditionen und ihre Kultur, aber sie ist mit einer Regel nicht einverstanden. Sie stellt sich gegen ein universelles Herrschaftssystem, das keine Rücksicht auf Herkunft nimmt.

Elaha (Bayan Layla) hofft, dass sie in der Ehe mit Nasim (Armin Wahedi) ein
freieres Leben wird führen können. © SWR/Kinescope Film
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Wie Charles Pathé 1894 auf dem Jahrmarkt den Phonographen entdeckte – und damit den Grundstein für eine Kino-Revolution legte

Suzanne Pathé beschreibt in ihren Jugenderinnerungen die ersten Jahrmarktgeschäfte ihres Onkels Charles Pathé, die den Grundstein für die Filmfirma Pathé Frères legten.

Es geschag im August 1894. Einer seiner Freunde lud Onkel Charles Pathé ein, ihn auf die Foire du Trône – so nannte man zu dieser Zeit den Jahrmarkt von Vincennes – zu begleiten, um dort einen Apparat zu betrachten, der ihn neugierig gemacht hatte. Der Apparat, so erzählte ihm sein Freund, sei unscheinbar, doch könne er die menschliche Stimme exakt wiedergeben. Sollte es sich hier um eine Bauernfängerei handeln?

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Deutsch-philippinische Filmbeziehungen

Nick Deocampo über die Geschichte des alternativen Kinos auf den Philippinen und seine Verbindungen zum Neuen Deutschen Film.

Wenn ich über die Geschichte des alternativen Kinos auf den Philippinen schreibe – eines Kinos, das in Opposition zur kommerziellen Filmindustrie des Landes steht –, dann behaupte ich, dass sein bahnbrechender Einfluss und seine Inspiration vom Neuen Deutschen Film ausgingen.

Der deutsche Regisseur Harun Farocki leitete einen Workshop, an dem junge Regisseure aus verschieden Teilen Asiens teilnahmen. © Mowelfund Photo Archive
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James Dean – Mehr als nur ein Rebell

1955 stirbt James Dean kurz nach dem Release seines größten Erfolgs …denn sie wissen nicht, was sie tun (orig. Rebel Without a Cause)

Ob der am 30. September 1955 durch einen Autounfall im Alter von gerade mal 24 Jahren verstorbene US-Schauspieler James Dean sich zu einer derartigen Ikone entwickelt hätte, wäre seine Vorliebe für schnelle Autos etwas weniger ausgeprägt gewesen, bleibt offen.

James Dean als Jim Stark in …DENN SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN (1955) © Warner
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«Die meiste Zeit von DER HOBBIT hatte ich das Gefühl, nicht Herr der Lage zu sein.»

Die millionenschwere Fantasy-Trilogie DER HOBBIT war nicht nur für Regisseur Peter Jackson ein Produktions-Desaster. Renatus Töpke geht der Story auf den Grund.

Nach dem Erfolg der HERR DER RINGE-Trilogie (17 Oscars und über drei Milliarden Dollar Einspiel) ist Fantasy salonfähig und im Mainstream angekommen. Und was liegt da näher, als sich mit DER HOBBIT auch die Vorgeschichte der Megatrilogie filmtechnisch vorzunehmen?

Filmplakat des ersten DER HOBBIT-Films: Eine unerwartete Reise.
Filmplakat des ersten DER HOBBIT-Films: Eine unerwartete Reise. © Warner Bros.
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François Truffaut: Ein Leben für das Kino

Das Leben und die Filme des François Truffaut.

Gewiss, das Leben des François Truffaut war kurz. Aber es war ein reiches Leben und es war sehr folgenreich für das Kino. Für ihn war das Kino schon seit seiner Kindheit die «Beste aller Welten». Im Kino konnte er alles ausleben und erleben, was ihm seine Biografie anfangs versagt hatte. Doch er öffnete es auch als Fenster in neue Welten für Millionen von Zuschauern, die noch heute seine Filme lieben.

François Truffaut bei den Dreharbeiten zu DIE SÜSSE HAUT (1964)
© Sammlung Robert Fischer
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Was Kinoanzeigen mit Flohdressur gemeinsam haben

Friederike Grimm über die Unterhaltsamkeit von Vergnügungsanzeigern in den Anfängen des Starsystems mit Asta Nielsen

Als ich 2011 ein Seminar in der Mediengeschichte zum Frühen Kino besuchte, stellte ich fest, dass es ‚die eine‘ Geschichte nicht gibt: Jede noch so kleine Stadt hat ihre eigene Geschichte der ersten Filmvorführungen im Ort. Die Kinogeschichte existiert für einige Orte noch gar nicht – niemand hat sie bislang erforscht und aufgeschrieben. Alles, was ich vorfinde, ist eine Neuentdeckung. Das hat mich elektrisiert und so tauchte ich ein in die bunte Welt der Kinoanzeigen.

Erste Voranzeige des Residenz-Theaters für „Der schwarze Traum“.
Darmstädter Tagblatt, 12.10.1911, S. 13.
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